Das Füttern der Schafe ist im Sommer recht problemlos, im Winter muß man aber zusehen, wie die Tiere am einfachsten versorgt werden können. Seit diesem Winter füttern wir statt sogenannten Büscheln, das sind kleine handliche Heuballen mit einem Gewicht von jeweils 10-15kg, Rundballen. Diese wiegen je nach Größe zwischen 150kg und 350kg und haben einen Durchmesser von 1,0-1,5m. Wir haben uns hier für ein noch handliches Format von 1,2m entschieden, das noch von einem Mann gerollt und aufgestellt werden kann. Rundballen anstatt Büscheln bedeutet für uns eine ziemliche Arbeitserleichterung, da vieles mit dem Schlepper gemacht werden kann. Vor zwei Jahren haben wir uns einen neuen, alten Renault Baujahr 1983 mit Allradantrieb angeschafft. Unser ganz alter Traktor, ein Ford aus 1966 hätte uns bei Schnee und Glätte hierbei nicht weitergeholfen. Der kleine Hang, den wir zum Stall hinauffahren müssen, stellt den Ford schon bei kräftigem Regen vor Herausforderungen. Jetzt mit Allrad ist das alles kein Problem mehr, unaufhaltsam bringt unser guter Renault das Futter auch durch den höchsten Schnee (naja, das ist halt eine kleine Übertreibung).
Unsere Schafe vertilgen alle 4-5 Tage einen Heuballen und warten selbstverständlich zeitig auf eine frische Lieferung.
Dazu mussten wir den Stall etwas umbauen, um von außen den Ballen hineinfahren zu können und dabei die Schafe daran zu hindern, beim Öffnen der Stallwand entkommen zu können. Zusätzlich brauchten wir eine Rundballenraufe. Ich hatte die Hoffnung, dass durch die Fütterung aus dieser Raufe die Wolle der Schafe nicht so sehr einfüttern würde wie bei der Versorgung aus den Wandraufen. Dies war leider ein Trugschluss, da die Tiere ihre Köpfe in den Ballen versenken und richtiggehend Löcher hineinfressen. Dadurch ist ihr Kopf und Nacken weiterhin genauso heftig schmutzig wie die Jahre vorher.
Aber das lästige Ballenschleppen entfällt für uns. Und wir müssen nur zum Ende hin, wenn der Ballen fast weggefressen ist, das Heu in der Raufe aufwerfen. Die richtige Arbeitserleichterung fällt allerdings bei der Heuernte an. Von ursprünglich sehr viel schweißtreibender Handarbeit bei den Büscheln ist nun fast alles maschinell zu erledigen. Mal sehen, aber wahrscheinlich gibt es zur Ernte auch einen kleinen Blogbeitrag.
Das Wasser ist bei Minustemperaturen eines der größten Probleme, da wir weder eine Wasser- noch einen Stromanschluß am Offenstall haben. Somit sind wir gezwungen, das benötigte Wasser täglich mit dem Pkw anzuliefern. Die Tiere brauchen einmal am Tag Zugang zur Tränke, tragende und/oder säugende Muttertiere zweimal täglich. Wir bringen ca. 70-80 Liter Wasser zu den Tieren und stoßen bei heftigen Minusgraden das Eis immer wieder auf.
SEHR SCHÖNER BERICHT ÜBER DAS LEBEN MIT SCHAFEN UND WOLLE: ICH VERMISSE DEN KNECHT, BITTE IN GROSSFORMAT NACHREICHEN.
Lieber Detlef,
den vermisse ich auch! Vielleicht lässt sich Floh motivieren, bekommt auch lecker Oettinger nach des Tages Werk.
Liebe Wolle-Familie,
unter dem Knecht meine ich, den leidenden Verantwortlichen.
Nicht Unbeteiligte.